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Hornhauttransplantation (Keratoplastik)

Kommt es aufgrund einer Hornhauterkrankung oder Verletzung (Operation) zu einer irreversiblen Trübung tieferer Hornhautschichten (z.B. Narben oder Hornhautdystrophien-Degenerationen) oder zu einer besonders starken, irregulären Verziehung der Hornhaut, welche nicht mehr mit einer Kontaktlinse korrigiert werden kann (z.B. fortgeschrittener Keratokonus) und sind diese Hornhautveränderungen die wesentliche Ursache einer erheblichen Sehstörung, muss eine Hornhauttransplantation durchgeführt werden.

Für eine ganze Reihe verschiedener, schwerer Hornhauterkrankungen ist somit die Keratoplastik die letzte Konsequenz. Aus medizinischer Sicht kann sie heute unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt werden. Medikamente, welche das Immunsystem drosseln, wie man sie von der Transplantation anderer Organe kennt, sind in aller Regel bei der Keratoplastik nicht erforderlich.

Die regionale Organspende deckt nur einen Bruchteil des tatsächlichen Bedarfs. Deshalb stammen die meisten Spenderorgane heutzutage aus einer sogenannten Hornhautbank. Über diese können weltweit ausgewählte, voruntersuchte und für eine gewisse Zeit konservierte Spenderhornhäute vermittelt werden. Daher kann das Risiko sich mit einer ansteckenden Erkrankung (Hepatitis, Aids) zu infizieren maximal minimiert werden.


Ablauf der Hornhauttransplantation

Arzt und Helferin im OPDer Eingriff wird unter dem Operationsmikroskop vorgenommen. Das Spenderscheibchen, wird am Empfängerorgan mit einer fortlaufenden doppelten Kreuznaht unter mikrochirurgischen Bedingungen sorgfältig eingenäht (perforierende Keratoplastik).
In der Regel verbleiben die kaum sichtbaren Fäden für ungefähr ein Jahr im Hornhautgewebe. Sie werden nicht als Frendkörper wahrgenommen. Da es keine Blutgefäße enthält, heilt das Gewebe sehr langsam. Das Fehlen der Blutgefäße ist auch die Hauptursache für das sogenannte „immunologische Privileg“ der Hornhaut, einer sehr seltenen Abstoßreaktion gegenüber der übertragenen Hornhaut.

Ein brauchbares Sehvermögen wird meistens nach etwa drei Monaten erreicht. Es können jedoch trotz der modernen Technik stärkere Brechungsfehler auftreten. Abhängig vom Beruf und dem Allgemeinzustand des Patienten, kann er nach etwa vier Wochen seiner beruflichen Tätigkeit wieder nachgehen. In den ersten Wochen und Monaten sind augenärztliche Kontrollen und Therapien (Augentropfen) zwingend notwendig.


Lamelläre Hornhauttransplantation (Keratoplastik) und
Descemet Membran Endothel Keratoplastik (DMEK)

In ausgewählten Situationen kann auf eine komplette (perforierende) Hornhauttransplantation verzichtet werden. Sind nur bestimmte Schichten der Hornhaut gestört, kann isoliert die erkranke Hornhautschicht ausgewechselt werden (lamelläre Keratoplastik). Dies ist beispielsweise bei der sogenannten Endotheldystrophie Fuchs der Fall, aber auch bei anderen Schädigungen der hinteren Hornhautschicht.

Bei dieser Erkrankung ist die innere Schicht der Hornhaut anlagebedingt geschädigt und führt zu einer Eintrübung der gesunden Hornhautschichten. Wird diese Erkrankung frühzeitig erkannt, kann isoliert ausschließlich die hintere Hornhautschicht transplantiert werden und somit das Sehvermögen wiederhergestellt werden.

Diese ultradünne hintere lamelläre Hornhauttransplantation wird auch DMEK genannt.

Lamelläre Hornhauttransplantation

Das Augenzentrum München Süd gehört zu den wenigen Zentren in Deutschland, die diese moderne Honrhautoperationstechnik anbieten und bereits über mehrjährige Erfahrung mit dieser Methode verfügen.

Der wesentliche Vorteil dieser Methode im Vergleich zur konventionellen Hornhauttransplantation ist die schnellere Erholung der Sehschärfe und die bessere optische Korrekturmöglichkeit nach Einheilung des Transplantates.