Diabetische Retinopathie
Die durch die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus hervorgerufene Erkrankung der Netzhaut des Auges nennt man diabetische Retinopathie. Zunächst verursacht die zunehmende Schädigung kleiner Blutgefäße (Mikroangiopathie) die Netzhaut. Dies wird meistens kaum bemerkt. Im Verlauf der Krankheit kann diese Schädigung bis zur Erblindung führen. Therapien können dies verzögern, im optimalsten Fall stoppen. Bereits bei der Therapie der Diabetes kann dem vorbeugend begegnet werden.
Formen der Diabetischen Retinopathie
- Nichtproliferative Retinopathie: Bei dieser Form der Erkrankung kommen noch keine Gefäßneubildungen vor. Man unterscheidet sie in eine milde, mäßige und schwere Retinopathie.
- Proliferative Retinopathie: Bei dieser Form handelt es sich um eine schwere, Sehkraft-bedrohende Form der diabetischen Retinopathie. Es werden eine Vielzahl von krankhaften Blutgefäßen in der Netzhaut und im Glaskörper gebildet. Die Proliferative Retinopathie geht aus der Nichtproliferative Retinopathie im Krankheitsverlauf hervor. Durch Botenstoffe (u.a. VEGF) wird ein Gefäßwachstum in den nicht mehr durchblutenden Bereichen angeregt. Diese Gefäße wachsen aus dem Netzhautniveau in das innere Auge und in den Glaskörper. Bevorzugt aus der Papille des Sehnervs und aus großen Gefäßen der Netzhaut. Durch die schwache Wand der Gefäße kann es bei plötzlichem Blutdruckanstieg zu Blutungen in den Glaskörper kommen. Das führt zu einer drastischen und plötzlichen Verschlechterung der Sehschärfe. Diese Form der Retinopathie kommt häufiger bei Typ-1-Diabetikern vor, als bei Typ-2-Diabetikern. Nach 15-20 Jahren leiden 50 Prozent der Typ-1-Diabetiker an der Erkrankung und 15 bis 30 Prozent der Typ-2-Diabetiker. In Phasen hormoneller Umstellungen entwickelt sie sich besonders schnell.
- Diabetisches Makulaödem: Bei beiden Formen der diabetischen Retinopathie kann es zusätzlich zum Auftreten eines Makulaödems kommen, welches die Sehschärfe erheblich und dauerhaft beeinträchtigen kann. Hiebei handelt es sich um eine Flüssigkeitseinlagerung an der Stelle des schärfsten Sehens.
Ursachen der Diabetischen Retinopathie
Es gibt einige Risikofaktoren, die diese Erkrankung begünstigen. Ausschlaggebend ist vor allem die Dauer der Diabeteserkrankung. Weitere Faktoren sind eine schlechte Kontrolle des Blutzuckerspiegels, Bluthochdruck, Erhöhung der Blutfette oder eine diabetische Nierenschädigung. Durch die genaue und strenge Einstellung des Blutzuckerspiegels kann die Entwicklung oder das Fortschreiten einer diabetischen Retinopathie verhindert oder zumindest verzögert werden.
Symptome der Diabetischen Retinopathie
Kommt es zu Einblutungen im Glaskörper sehen Betroffene schwarze Punkte. Der betroffene Diabetiker bemerkt weiterhin im fortgeschrittenen Stadium, rote Schleier in seinem Gesichtsfeld oder ein verschwommenes, unscharfes Bild. Treten häufig Blutungen auf, kann es zur Ablösung der Netzhaut kommen. Das macht sich durch Lichtblitze bemerkbar. Ist der Teil der Netzhaut betroffen auf dem sich der gelbe Fleck befindet, sehen Betroffene einen „dunklen Vorhang“ in ihrem Gesichtsfeld.
Symptome auf einen Blick:
- Schwarze Punkte („Rußregen“)
- Rote Schleier
- Verschwommenes und unscharfes Bild
- Lichtblitze
- Dunkler Vorhang im Gesichtsfeld
Diagnose und Untersuchung der Diabetischen Retinopathie
Zum einen kann man eine Spiegelung des Augenhintergrundes vornehmen, zum anderen kommen Verfahren wie die invasive Fluoreszenzangiographie in Frage , welche die Blutgefäße der Netzhaut darstellen kann, aber auch zunehmend häufiger die nicht invasive Optische Kohärenztomographie (OCT), mit der eine exakte Schnittbildgebung der Makula möglich ist.
Behandlung der Diabetischen Retinopathie
Es gibt je nach Stadium der Erkrankung verschiede Ansätze der Therapie. Voraussetzung ist jedoch, dass die Grunderkrankung, die Diabetes richtig und konsequent behandelt wird.
Außerdem ist von großer Bedeutung wann die Krankheit erkannt wird. Umso früher die diabetische Netzhaut-Erkrankung erkannt wird und je eher die Behandlung einsetzt, desto besser sind die Erfolgsaussichten. Je später die Behandlung eines entgleisten Stoffwechsels beginnt, desto höher ist das Risiko einer diabetischen Retinopahtie.
Lesen Sie mehr über die Behandlung des diabetischen Retinopathie unter Operationen Netzhaut/Laser.