Vermessung des Auges beim Grauen Star
Vor einer Grauen Star-Operation wird das Auge exakt vermessen. Diese Untersuchung ist für die Berechnung und Auswahl einer passenden Kunst-Linse unverzichtbar.
Es gibt aktuell zwei Möglichkeiten, das Auge zu vermessen. Die Ultraschallbiometrie und die optische Biometrie.
1. Optische Biometrie
Die optische Biometrie ist derzeit das modernste und genaueste Messverfahren. Wir führen in unserer Praxis die optische Biometrie mit dem IOL Master 500 der Firma Zeiss durch. Dieses Gerät vermisst das Auge berührungsfrei mittels Lasertechnik. Dabei wird neben der Länge des Auges, der Abstand zwischen Hornhaut und Linse (Vorderkammertiefe, der Hornhautradius und der Hornhautdurchmesser (White-to-White) gemessen. Dieses Multi-Gerät ermöglicht eine komplette biometrische Vermessung des Auges in einem einzigen Schritt.
Im Vergleich zur konventionellen Ultraschall- Biometrie muss das Auge bei diesem Verfahren nicht berührt werden und es ist daher keine oberflächliche Betäubung der Hornhaut notwendig.
Die Vermessung des Auges mit dem IOL Master wird von den gesetzlichen Kassen nicht übernommen.
2. Ultraschall-Biometrie
Dieses Verfahren wird ebenfalls zur Berechnung der Kunstlinse vor der Grauen Star-Operation eingesetzt. Bei der Ultraschall-Biometrie wird das Auge mittels Ultraschallverfahren vermessen.
Dazu wird ein spezieller dünner Ultraschallstift direkt auf die Hornhaut des Auges gehalten. Vorher wird das Auge betäubt. Damit das Gerät exakt die Strecke zwischen der Hornhautoberfläche und der Netzhaut messen kann, muss der Patient möglichst gerade nach vorne schauen. Die Messung wird mehrfach wiederholt. Die Berechnung der künstlichen Augenlinse wird dann anhand des Mittelwertes berechnet. Bei der optischen Biometrie übernimmt dies der Computer.
Da die Ultraschall-Biometrie nicht so genau ist, wie die optische Biometrie (IOL-Master), wird sie vor der Grauen Star-Operation meist nur noch dann durchgeführt, wenn das computergesteuerte Messgerät (IOL Master) auf Grund der dichten Linsentrübung nicht messen kann.
3. Pentacam
Die Pentacam vermisst in wenigen Sekunden mit Hilfe einer automatisch rotierenden Kamera den kompletten vorderen Augenabschnitt. Während des Messungsvorgangs wird das Auge nicht berührt. Das Gerät analysiert die gesamte Hornhaut, Vorderkammer und Linse.
Die umfangreichen Daten erlauben es, ein dreidimensionales Bild der vorderen Augenabschnitte darzustellen. Das digitale Bild kann in alle Richtungen gedreht werden und erlaubt somit Einblicke, die sonst nicht möglich wären. Auf diese Weise können Veränderungen z. B. der Hornhaut, der Regenbogenhaut oder der Linse frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden.
Pentacam-Untersuchungen werden eingesetzt:
- Zur Feststellung von krankhaften Veränderungen der Hornhaut (Keratokonus).
Mit Hilfe der Pentacam kann z. B. die HornhautoberfIäche exakt vermessen werden. - Zur Hornhautdickenmessung bei Glaukom und Lasikvoruntersuchung.
Bei verschiedenen Krankheiten ist die Kenntnis des Augendrucks für die Behandlung sehr wichtig. Der Augendruck hängt allerdings von der Dicke der Hornhaut ab. - Zur Linsendichte-Analyse beim Grauen Star.
Mit der Kataraktanalyse kann man den Grad einer Linsentrübung feststellen. Durch Folgemessungen wird der Krankheitsverlauf dokumentiert und beobachtet.