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Diagnostik bei Netzhauterkrankungen

Diagnose-Methoden

  • Optische Kohärenztomografie
  • Angiographie
  • Blue Laser Fundus Autofluoreszenz

1. Optische Kohärenztomografie

Die optische Kohärenztomografie (OCT) fertigt mikroskopisch genaue Schnittbilder der Netzhaut und des hinteren Augenabschnittes an. Querschnittsaufnahmen mit dem OCT sind eine wichtige Methode zur Vorsorge, Diagnose und Therapie von Glaukom, bei altersassoziierten oder diabetischen Makulaveränderungen und bei anderen Netzhauterkrankungen.

Die meisten schwerwiegenden Erkrankungen des Augenhintergrundes sind mit einer Dickenveränderung der mehrsichtigen Netzhaut verbunden.

Die OCT-Untersuchung ist bei folgenden Erkrankungen hilfreich:

Makuladegeneration

Bei der feuchten altersbedingten Makuladegeneration (AMD) kommt es zu einer Dickenzunahme, die sehr genau mit der OCT gemessen werden kann. Das Gerät lokalisiert, in welcher Schicht diese Zunahme erfolgt. Diese Information ist in bestimmten Stadien der feuchten AMD hilfreich als ergänzende Information zu den anderen erhobenen Befunden.

Diabetische Retinopathie

Bei dieser Erkrankung kann es neben einer Durchblutungsstörung zu einer Flüssigkeitseinlagerung in die Netzhaut kommen. Die OCT Untersuchung misst berührungsfrei die Menge der Flüssigkeit und die genaue Stelle. Dieser Befund kann vor bestimmten Augenoperationen und zur Kontrolle nach dem Eingriff hilfreich sein.

Andere Netzhauterkrankungen

Bei anderen Erkrankungen der Netzhautmitte (z. B. Makulaloch oder Zellophanhautmakula) kann die OCT wichtige Informationen darüber liefern, ob ein operativer Eingriff angezeigt ist.

Glaukom (Grüner Star)

Hierbei kommt es zu einem langsamen Absterben der Nervenfasern in der Netzhaut. Dieses ist für den Betroffenen erst in einem fortgeschrittenen Stadium spürbar, da das zentrale Sehen (Farben erkennen, Lesen) lange nicht beteiligt ist. Die Messung einer Abnahme der Netzhautdicke im Bereich des Sehnervenkopfes ist nicht nur zur Diagnosestellung hilfreich, sondern zeigt auch im Verlauf durch Vergleich der Messungen eine Verschlechterung des Glaukoms an.

Die Neuartigkeit dieser Untersuchungstechnik und das hohe Auflösungsvermögen machen die OCT für viele Erkrankungen der Netzhaut und des Sehnervs zu einer wichtigen diagnostischen Methode. Bei den häufigsten Ursachen für die Verschlechterung der Sehfähigkeit wird hiermit eine nicht invasive, exakte Diagnostik und Verlaufskontrolle erleichtert.


2. Angiographie

Mit der Fluoreszenzangiographie wird die Durchblutung der Netzhaut, sowie Augenhintergrundveränderung dargestellt. Diese Untersuchung ist unter anderem bei Zuckerkrankheit, Durchblutungsstörungen der Netzhaut (z. B. auf Grund einer Thrombose), Entzündungen, altersabhängiger Makuladegeneration und Tumoren von Bedeutung.

Ablauf

Im ersten Schritt wird ein Farbstoff in eine Armvene injiziert. Dieser sterile Farbstoff verteilt sich im ganzen Körper und erscheint nach wenigen Sekunden auch in den Gefäßen der Augen.

Dann wird mit einer speziellen Videokamera der Augenhintergrund in kurzer Folge fotografiert. So entsteht eine Sequenz der Verteilung des Farbstoffes am Augenhintergrund, die Hinweise auf Erkrankungen gibt.

Bedingt durch den Farbstoff kann es zu einer gelblichen Verfärbung der Haut kommen, dieser Effekt lässt nach kurzer Zeit wieder nach. Das Verfahren wird in der Regel gut vertragen, Nebenwirkungen treten relativ selten auf. In sehr seltenen Fällen kann es kurzzeitig zu einer leichten Übelkeit kommen. Nach 4-6 Stunden wird die Farbe über den Urin wieder ausgeschieden. Allergische Reaktionen auf den Farbstoff sind selten.


3. Blue Laser Fundus Autofluoreszenz

Die Blue Laser Fundus Autofluoreszenz (FAF) ist ebenfalls ein Bildgebungsverfahren zur Darstellung des Netzhauthintergrundes.

Bei der Blue Laser Fundus Autofluoreszenz wird allerdings im Gegensatz zur oben beschriebenen Fluoreszenzangiographie kein Farbstoff injiziert.

Bei dieser Messung wird das natürlich im Auge vorkommende Stoffwechsel-Abbauprodukt Lipofuszin, mit blauem Licht zum Leuchten gebracht. Wenn dieser Abbauprozess gestört wird, führt dies zu Veränderungen in der Verteilung des Lipofuszins. Diese Verteilung kann mit der Autofluoreszenz dargestellt werden und gibt Aufschluss über den Zustand der Netzhaut.