Keratokonus
Erkrankung der Hornhaut
Eine Erkrankung bei der es zu einer Vorwölbung der Hornhaut kommt, nennt man Keratokonus oder Keratoglobus. Durch die Wölbung kommt es zu Schwankungen der Sehschärfe trotz Korrektur mit einer Brille oder Kontaktlinsen. Betroffene nehmen Lichtringe um Leuchtquellen („Halos“) wahr und sind von einer erhöhten Lichtempfindlichkeit oder Blendung betroffen.
Formen des Keratokonus
In der Medizin werden zwei Formen des Keratokonus unterschieden. Zum einen die „stille“ Form des Keratokonus, die sogenannten „Forme Fruste“ und zum anderen die voranschreitenden Keratokonus, die „progressive“ Form.
- Forme Fruste: Die „Forme Fruste“ erzeugt in der Regel keinerlei Symptome und kann von einer normalen Hornhautverkrümmung gar nicht unterschieden werden. Oftmals wird sie bei einer augenärztlichen Kontrolle eher zufällig entdeckt. Bei stabilem Zustand muss diese Erkrankung nur ärztlich beobachtet werden. Die Forme Fruste tritt zehnmal häufiger auf, als die voranschreitende Form.
- Progressive Form: Diese Form kann sich bereits im jugendlichen Alter bemerkbar machen. Schreitet die Erkrankung fort, ist eine Korrektur mit Brillengläsern immer schwerer möglich, da die Vorwölbung der Hornhaut unregelmäßig wird. Dieser sogenannte unregelmäßige „Astigmatismus“ (Hornhautverkrümmung) wird deshalb besser durch Kontaktlinsen korrigiert. Die harten / formstabilen Kontaktlinsen gleichen die unregelmäßige Verkrümmung aus. In einer bestimmten Phase der Erkrankung ist damit eine gute Sehversorgung mit 100 Prozent Sehkraft möglich. Nimmt die Vorwölbung jedoch zu, werden Kontaktlinsen zunehmend schlechter vertragen oder fallen gar spontan heraus. Die Hornhaut wird dünner und kann vernarben. Dies führt zu einer dauerhaften Sehverschlechterung, welche sich durch optische Hilfsmittel nicht mehr verbessern lässt.
Ursachen von Keratokonus
Unter der Bevölkerung von 2000 Menschen tritt der Keratokonus einmal auf. Heutzutage sind die Ursachen noch weitestgehend unerforscht und unbekannt. Regional und familiär (genetisch vererbt) treten Häufungen auf. Gesicherte Erkenntnisse gibt es im Fall von Allergikern, die über Jahre heftig und häufig ihre Augen reiben. Sie haben ein erhöhtes Risiko.
Symptome des Keratokonus
Erste Auffälligkeiten sind häufige Brillenkorrekturen mit Veränderung der Sehstärke, sowie eine fortschreitende Hornhautverkrümmung. Neben dem beschriebenen Sehen von Lichtringen um Leuchtquellen („Halos“) kann es auch zu Doppeltsehen von Gegenständen kommen. Auch Schatten an Buchstaben und Gegenständen werden als Symptome beschrieben. Bei einem fortgeschrittenen Krankheitsbild lässt sich ein Keratokonus mit bloßem Auge von der Seite erkennen.
Behandlung des Keratokonus
Bis vor einigen Jahren bestand die einzige Möglichkeit zur Behandlung des Keratokonus darin, die erkrankte Hornhaut zu entfernen und durch eine Spenderhornhaut auszutauschen. Diese Organverpflanzung ist eine Operation, die mit Risiken und Komplikationen verbunden sein kann. Heute gibt es die Möglichkeit, die Krankheit durch die Crosslinking-Methode aufzuhalten.
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